Behandlung

Ich arbeite rein psychotherapeutisch, das heißt, ich nehme mir sehr viel Zeit, Sie und Ihre Problematik, Ihre Biographie, Ihre Persönlichkeit im Gespräch zu verstehen, für Sie in der therapeutischen Beziehung eine Vertrauensperson zu sein, Ihnen entsprechend im Kontakt mit Ihnen meine Eindrücke zu spiegeln, Ihnen bei Ihrer Selbstanalyse zu helfen, Sie bei Ihren Veränderungen auch zu stützen und zu begleiten, Ihnen zu ermöglichen, Ihre Ressourcen wiederzufinden, damit Sie dann auch ohne mich wieder selbst zurechtkommen werden.

Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie beschäftigt sich mit der unbewussten Dynamik aktuell wirksamer neurotischer Konflikte: innerer scheinbarer Gegensätze, mit denen wir nicht oder nicht mehr zurechtkommen. Sie beruht auf den Erkenntnissen der Psychoanalyse und deren Weiterentwicklungen und ist ätiologisch orientiert, das heißt, Ursachen suchend: Um zu verstehen, wer wir sind, ist es wichtig, sich zunächst mit der Vergangenheit, insbesondere mit den Erlebnissen in unserer Kindheit zu beschäftigen. Die damals erworbene Persönlichkeit mit Ihren ganz individuellen Bewältigungsstrategien ist oft entscheidend für Ihr heutiges Erleben: wenn Sie zum Beispiel heute einen Schicksalsschlag erleiden oder auf Menschen treffen, mit denen Sie Schwierigkeiten haben, weil sie etwas in Ihnen auslösen. In der „Tiefe“ des Unbewussten können Sie einen ungelösten Konflikt haben zum Beispiel durch verdrängte Wünsche oder Erfahrungen, der Ihnen heute, ganz aktuell, wieder erhebliche seelische Probleme macht, die deshalb mit einfachen „Tipps“ oder Lösungen nicht zu bewältigen sind.
Erst durch das tiefere Verstehen, die unter Umständen auch schmerzliche Selbsterkenntnis, die intensive kognitive und emotionale, in der therapeutischen Beziehung auch interpersonelle Bearbeitung und durch eigene Lebenserfahrung ermöglichte Bewältigung der entscheidenden, die Problematik aufrechterhaltenden Faktoren, kann eigene Veränderung wachsen. Es ist ein Prozess, der in Gang gesetzt wird und auch noch über die Therapiestunden hinaus andauern kann.
Im Gegensatz zur zeitlich deutlich intensiveren Psychoanalyse muss die Arbeit in der tiefenpsychologisch fundierten Therapie inhaltlich deutlich begrenzter bleiben und immer auch einen aktuellen Bezug herstellen, wobei im Unterschied zur Verhaltenstherapie der Schwerpunkt nicht auf Übungen oder einer unmittelbaren Beeinflussung des Verhaltens liegt. Eine tiefenpsychologisch fundierte Therapie dauert circa 2 Jahre, oft auch länger.

Bei mir gibt es keine Medikamente. Falls Sie bei mir in Behandlung sind und auch Medikamente brauchen, kann dies in Zusammenarbeit mit Ihrem Psychiater oder auch mit Ihrem Hausarzt geschehen. Ein vertrauensvoller Austausch über die Behandlung ist medizinisch sinnvoll, erfordert aber eine Befreiung von der ärztl. Schweigepflicht durch Sie.

Wer kann bei mir behandelt werden?

Patienten mit leichten bis mittelschweren Depressionen (mit schweren Depressionen nur in Zusammenarbeit mit Psychiatern!), Patienten mit neurotischen Konflikten (z.B. einem sich wiederholenden persönlichen Problem in Beziehungen oder mit Vorgesetzten), mit eher unspezifischen Angststörungen (reine Phobien oder akute Panikstörungen sollten in die Verhaltenstherapie gehen), Patienten mit Anpassungs- und Belastungsstörungen bei Lebenskrisen, Patienten mit dem Verdacht auf ein sogenanntes „Burn-out“-Syndrom, Patienten mit psychosomatischen Erkrankungen, die bereits medizinisch diagnostiziert sind und mit seelischen Bewältigungsschwierigkeiten bei körperlichen Erkrankungen

Wer kann nicht bei mir behandelt werden?

Patienten mit akuter Suizidgefahr, in sehr schweren akuten Krisensituationen oder mit akuten psychotischen Symptomen bedürfen einer sofortigen stationären Therapie in der nächstgelegenen psychiatrischen Klinik! Patienten mit akuten Suchterkrankungen, die noch keine Entzugstherapie abgeschlossen haben. Patienten mit schweren instabilen Persönlichkeitsstörungen, mit extremer innerer Unruhe (wie zB bei unbehandeltem ADHS) oder mit einer sehr schweren Depression, die einer zeitintensiveren oder multimodalen stationären oder tagesklinischen Behandlung bedürfen. Patienten mit schweren Traumaerfahrungen (z.B. Gewalt), die unter dissoziativen Störungen leiden und eher eine spezifische Traumatherapie benötigen. Patienten mit schwereren psychiatrischen Erkankungen, die nicht gleichzeitig auch psychiatrisch mitbehandelt /beobachtet werden. Patienten mit einer die sprachliche Kommunikation zu sehr einschränkenden schweren Grunderkrankung. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.

Wird die Behandlung von der Krankenkasse bezahlt?

Wenn in der Sprechstunde festgestellt wird, dass eine krankheitswertige und eine von mir mit tiefenpsychologischer Therapie behandelbare Störung vorliegt, und in probatorischen Sitzungen eine gemeinsame Arbeitsgrundlage und Zielvorstellung erreicht wird, wird ein Therapieantrag gestellt, über dessen Genehmigung und Umfang die Kasse bzw. ein Gutachter dann entscheidet. In der Regel übernehmen die Kassen dann die Behandlung.

Wartezeit:

Leider gibt es zur Zeit noch nicht genügend Therapeuten in Deutschland und besonders im ländlichen Raum, um eine ideale oder wünschenswerte Versorgung zu gewährleisten, da der Bedarf an Psychotherapie in den letzten Jahren und durch Corona nochmal deutlich gestiegen ist. Ich selbst bin zugelassen in Teilzeit, das heißt auch meine persönlichen Möglichkeiten sind sehr begrenzt.

Aktuell habe ich keine freien Therapieplätze: aufgrund einer Überplanung durch zu viele Aufnahmen besteht frühestens in 12 Monaten die Möglichkeit, abhängig von der zeitlichen Flexibilität. Dafür kann es aber auch mit einem Wartelistenplatz keine Garantie geben, denn Aufnahmekriterien können nicht immer chronologisch, sondern auch symptomabhängig sein und auch dann würde ein freiwerdender Termin zunächst eine probatorische Phase einleiten.

Es ist aber durchaus immer kurzfristig möglich, einen Einzeltermin in der Sprechstunde für eine Beratung zu bekommen, damit ich nach therapeutischen Gesichtspunkten besser einschätzen kann, welche Art Behandlung Sie eigentlich brauchen.

Anfragen für einen einzelnen Termin oder auch Terminplanungsfragen laufender Behandlungen richten Sie bitte während der Sprechzeiten an mich. Diese sind: Mo 9.30-45 und 13-13.30 Uhr, Do 11.30-12.00, Fr 15.00-15.25 Uhr.

Sie finden auf der Website der KV Hessen die Arztsuche. Dort sind viele PsychologInnen und psychotherapeutisch tätige ÄrztInnen nach Fachgebieten aufgelistet (Ausklappmenu), die Sie in Ihrem Umkreis finden können. Geben Sie die Suche nicht auf, bleiben Sie dran!